Boliviens besser Verdienende für Autonomie – un reportaje con graves errores – 11.2.2005

Boliviens besser Verdienende für Autonomie

Präsident Mesa lenkt im Streit um Autonomie der wohlhabenden Provinz Santa Cruz ein und verspricht Referendum

BUENOS AIRES taz Am Freitag morgen war Santa Cruz, Boliviens größte und reichste Stadt, in ein weiß-grünes Fahnenmeer getaucht – die Farben der gleichnamigen Provinz. Für das Bürgerkomitee der Provinz, ein bunter Club, von Unternehmerverbänden über Gewerkschaften bis zu Indigena-Organisationen, war Großkampftag. Die Aufsässigen verlangen von der Zentralregierung mehr Autonomie und hatten zur außerordentlichen Regionalversammlung geladen, zu der über 100.000 Menschen kamen richtig:350.000

“Seid ihr damit einverstanden, dass sich heute eine Versammlung bildet, die uns vertritt und den Prozess anführt, der zur totalen Autonomie der Provinz Santa Cruz führt?”, rief Rubén Costas, Anführer der Unabhängigkeitsstreiter. Das Raunen richtig: Laute Zustimmungs-Rufe und Fahnenschwenkender Menge wurde als “Ja” interpretiert. In zwei bis drei Monaten will das Bürgerkomitee die ersten Gouverneurswahlen in Bolivien vorbereiten. Bislang verfügt die nach der Unabhängigkeit 1825 beschlossene, zentralistische Verfassung, dass die Zentralregierung die Provinzgouverneure einsetzt.

Zwar plant Präsident Carlos Mesa für das zweite Halbjahr eine verfassunggebende Versammlung, auf der auch eine Verwaltungsreform verabschiedet werden soll. Doch so lange will man in Santa Cruz nicht auf Autonomie warten. Wochenlang herrschte in der wirtschaftlich bedeutenden Provinz der Ausnahmezustand. Eindeutig FALSCH Demonstranten blockierten Straßen und besetzten Gebäude der Zentralregierung. Richtig: friedliche Besetzung wáhrend ein para Tage Mesa war machtlos gegen den Aufstand der besser Verdienenden Boliviens, obwohl obwohl??? die Streitkräfte versichert hatten, dass sie nur Befehle des Staatschefs annehmen würden. Mesa amtiert seit Oktober 2003, nachdem sein Vorgänger bei Protesten gestürzt worden war.

Den Forderungen der Autonomisten von Santa Cruz musste Mesa am Ende nachgeben. Er versprach bis April ein Referendum abzuhalten, indem die Bolivianer über mehr Autonomie für die Provinzen abstimmen. Spätestens dann wird in Santa Cruz wieder die weiß-grüne Fahne geflaggt. Die Provinz ist die wirtschaftlich wichtigste des Landes. Fast ein Drittel des bolivianischen Inlandsprodukts wird dort erwirtschaftet, über die Hälfte aller Exporte des Landes kommen von dort. Im Süden der Provinz lagern reichhaltige Erdöl- und Gasvorkommen. Die Gasfelder von Camiri gelten als die reichsten von ganz Südamerika. Während des Kokainbooms in den 80er-Jahren verzeichnete Santa Cruz dank Geldwäsche und Drogenlabors ein enormes Wachstum.

Aber nicht alle in Bolivien stehen hinter der Autonomieforderung. Am Freitag wurde in mehreren Städten, vor allem im verarmten Hochland, für die nationale Einheit demonstriert. Richtig: obwohl die Autonomie-Bewegung sich nicht abspalten will Auch der Oppositionspolitiker Evo Morales schloss sich der Forderung nach nationaler Einheit an. Richtig: eine Verletzung dieser nationalen Einheit ist nicht gewollt Morales, Koka-Gewerkschafter und Kopf der Bewegung für den Sozialismus (Mas) unterstützt Mesas Vorschlag nach einer verfassunggebenden Versammlung. “Bolivien muss neu gegründet werden, um sich zu vereinen, aber ohne Diskriminierung, Ausbeutung und Armut”, so

Morales.” INGO MALCHER

taz Nr. 7578 vom 31.1.2005, Seite 10, 103 Zeilen (TAZ-Bericht), INGO MALCHER

Leserbrief von Willi Noack:

Ich bin Deutscher. Ich lebe seit fast 25 Jahren in Santa Cruz, Bolivien. Unter anderem bin

ich Kolumnist der wichtigsten Zeitung EL DEBER. Ich habe aktiv an den Bürgerschaftsbewegungen teilgenommen, die das Ziel verfolgen, eine regionale

Selbstverwaltung zu erlangen, ohne den Staat zu verlassen. Dieses Verlangen ist

vergleichbar mit der Situation eines deutschen Landes, das zur Bundesrepublik gehört. Es gibt in Bolivien eine starke sozialistische-kommunistische Strömung, die sich gegen die eher marktwirtschaftlich orientierte Santa Cruz Bevölkerung durchsetzen will, wozu

intensiv die Medien eingesetzt werden, und sei es mit falschen Darstellungen.

Der o.a. Bericht ist ebenfalls in einigen zentralen Punkten falsch, wodurch diese Bestrebung von Santa Cruz und anderen Regionen in einem falschen, schädigenden Licht

erscheint. In dem Zitat Ihres Artikels sind meine Richtigstellungen mit XXX…XXX

gekennzeichnet:

Boliviens besser Verdienende für Autonomie

Präsident Mesa lenkt im Streit um Autonomie der wohlhabenden Provinz Santa Cruz ein

und verspricht Referendum

BUENOS AIRES tazAm Freitag morgen war Santa Cruz, Boliviens größte und reichste

Stadt, in ein weiß-grünes Fahnenmeer getaucht – die Farben der gleichnamigen Provinz. Für das Bürgerkomitee der Provinz, ein bunter Club, von Unternehmerverbänden über

Gewerkschaften bis zu Indigena-Organisationen, war Großkampftag. Die AufsässigenXXXabsurd tendenziöse WortwahlXXX verlangen von der Zentralregierung mehr Autonomie und hatten zur außerordentlichen Regionalversammlung geladen, zu der

über 100.000 Menschen kamen XXXrichtig: 350.000!!!XXX

“Seid ihr damit einverstanden, dass sich heute eine Versammlung bildet, die uns vertritt und den Prozess anführt, der zur totalen Autonomie der Provinz Santa Cruz führt?”, rief Rubén

Costas, Anführer der Unabhängigkeitsstreiter. Das Raunen XXXrichtig: Laute Zustimmungsrufe und bejahhendes FahnenschwenkenXXX der Menge wurde als “Ja” interpretiert.XXXniemend musste “interpretieren”!!XXX In zwei bis drei Monaten will das

Bürgerkomitee die ersten Gouverneurswahlen in Bolivien vorbereiten. Bislang verfügt die nach der Unabhängigkeit 1825 beschlossene, zentralistische Verfassung, dass die

Zentralregierung die Provinzgouverneure einsetzt.

Zwar plant Präsident Carlos Mesa für das zweite Halbjahr eine verfassunggebende

Versammlung, auf der auch eine Verwaltungsreform verabschiedet werden soll. Doch so

lange will man in Santa Cruz nicht auf Autonomie warten. Wochenlang herrschte in der

wirtschaftlich bedeutenden Provinz der Ausnahmezustand. XXXEindeutig FALSCH, ein böser FehlerXXX Demonstranten blockierten Straßen und besetzten Gebäude der

Zentralregierung. XXXRichtig: friedliche Besetzung wáhrend ein paar TagenXXX Mesa war machtlos gegen den Aufstand der besser Verdienenden Boliviens, obwohl XXXobwohl???XXX die Streitkräfte versichert hatten, dass sie nur Befehle des Staatschefs

annehmen würden. Mesa amtiert seit Oktober 2003, nachdem sein Vorgänger bei Protesten

gestürzt worden war.

Den Forderungen der Autonomisten von Santa Cruz musste Mesa am Ende nachgeben. Er

versprach bis April ein Referendum abzuhalten, indem die Bolivianer über mehr

Autonomie für die Provinzen abstimmen.XXXHier fehlt, dass 500.000 Unterschriften von

Santa Cruz (von rund 2 Millonen Einwohnern) ein solches Referendum verlangenXXX. Spätestens dann wird in Santa Cruz wieder die weiß-grüne Fahne geflaggt. Die Provinz ist

die wirtschaftlich wichtigste des Landes. Fast ein Drittel des bolivianischen

Inlandsprodukts wird dort erwirtschaftet, über die Hälfte aller Exporte des Landes kommen von dort. Im Süden der Provinz lagern reichhaltige Erdöl- und Gasvorkommen. Die Gasfelder von Camiri gelten als die reichsten von ganz Südamerika. Während des Kokainbooms in den 80er-Jahren verzeichnete Santa Cruz dank Geldwäsche und Drogenlabors ein enormes Wachstum.

Aber nicht alle in Bolivien stehen hinter der Autonomieforderung. Am Freitag wurde in mehreren Städten, vor allem im verarmten Hochland, für die nationale Einheit demonstriert. XXXRichtig: obwohl die Autonomie-Bewegung sich nicht abspalten willXXX Auch der Oppositionspolitiker Evo Morales schloss sich der Forderung nach nationaler Einheit an. XXXRichtig: eine Verletzung dieser nationalen Einheit ist nicht gewolltXXX Morales, Koka-Gewerkschafter und Kopf der Bewegung für den Sozialismus (Mas) unterstützt Mesas Vorschlag nach einer verfassunggebenden Versammlung. “Bolivien muss neu gegründet werden, um sich zu vereinen, aber ohne Diskriminierung, Ausbeutung und Armut”, so Morales.” INGO MALCHER

fuente: taz Nr. 7578 vom 31.1.2005, Seite 10, 103 Zeilen (TAZ-Bericht), INGO

MALCHER

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Für die Richtigkeit meiner Darstellung liefere ich gerne Beweise. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie Ihrer Pflicht zu objektiver Berichterstattung nicht nachkommen.

Mit freundlichen Grüssen aus Santa Cruz.

Willi Noack

http://www.taz.de/pt/2005/01/31.nf/brief.TextName,a0161

fecha: 2005-03-14 15:51:31
autor: Willi Noack

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